9 Regeln für den KI-Einsatz im Unternehmen

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9 Regeln für den KI-Einsatz im Unternehmen

Künstliche Intelligenz wird heutzutage von manchen als magische Lösung für fast jedes Problem angepriesen. Doch ist KI wirklich ein Alleskönner oder braucht ihr Einsatz eine strukturierte Anleitung? Laut bitkom hat nur ein Prozent der Unternehmen konkrete Regeln für den Einsatz von KI. Viele scheinen also noch auf Autopilot zu fahren. Ich erkläre dir, warum es sinnvoll – und eigentlich auch notwendig – ist, KI nicht einfach laufen zu lassen, sondern mit klaren Regeln für alle Beteiligten einen Weg für die sinnvolle Nutzung vorzugeben.

📖 Inhaltsverzeichnis

Warum spielen KI-Regeln eine wichtige Rolle in Unternehmen?

Warum spielen KI-Regeln eine wichtige Rolle in Unternehmen?

Wünschen sich Organisationen überhaupt Leitlinien zur Orientierung? Die Antwort ist nicht eindeutig. Immerhin zeigt eine bitkom Studie aus dem September 2023, dass nur jedes hundertste der befragten Unternehmen – etwa ein Prozent – Regeln für den KI-Einsatz hat. 16 Prozent wollen künftig Richtlinien entwickeln. Im Gegensatz dazu gaben 28 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen, dass sie auf Regelungen verzichten wollen. Was noch mehr überrascht: 48 Prozent der Umfragebeteiligten hat sich mit der Thematik noch gar nicht auseinandergesetzt.

All dem steht die Erwartung der teilnehmenden Organisationen gegenüber, dass die Politik aktiv die Regulierung Künstlicher Intelligenz und den damit verbundenen Technologien gestaltet. 73 Prozent erhoffen sich von klaren europäischen KI-Regeln sogar einen Wettbewerbsvorteil. Was könnten die Gründe sein, warum Regulierung und Regeln für Organisationen eine so wichtige Rolle spielen?

Risikomanagement und Compliance

Mit klaren Leitlinien können potenzielle Risiken beim Einsatz von KI minimiert und gesetzliche Vorschriften eingehalten werden.

Rechtssicherheit

Klare Vorgaben schaffen Planungssicherheit für Unternehmen sowie stabile Rahmenbedingungen, insbesondere in Sachen Datenschutz und sonstigen rechtlichen Anforderungen.

Ethik und Vertrauensbildung

Mithilfe geeigneter gesetzlicher KI-Regeln lassen sich ethische Standards leichter einführen. Langfristig wird so das Vertrauen von Kunden, Mitarbeiter und der Öffentlichkeit in KI-Systeme gestärkt.

Governance und Kontrolle

Regeln stellen eine Hilfestellung für Unternehmen bei der Entwicklung einer effektiven KI-Governance dar – einschließlich Einrichtung interdisziplinärer Arbeitsgruppen und der Implementierung von Kontrollmechanismen.

Innovationsförderung

Ein klarer Rahmen basierend auf KI-Regeln für die Entwicklung und den Einsatz von KI-Technologien kann Innovationen fördern.

Wie ist der Stand beim EU AI Act?

Wie ist der Stand beim EU AI Act?

Der AI Act gilt als das weltweit erste umfassende Gesetz zur Regulierung Künstlicher Intelligenz. Der EU AI Act klassifiziert KI-Systeme nach ihrem Risikograd und legt entsprechende Regeln fest. Anwendungen mit hohem Risiko unterliegen strengen Anforderungen. Bestimmte Anwendungen und Praktiken, die dieser Stufe zugeordnet werden, können gänzlich verboten werden.

Ziel des Gesetzes ist es, die Entwicklung und Nutzung von KI in der EU zu fördern. Gleichzeitig sollen die Grundrechte und die Sicherheit der EU-Bürger geschützt werden, indem Transparenz, Rechenschaftspflicht und ethische Standards für KI-Systeme eingeführt werden. Am 13. März 2024 hat das Europäische Parlament den AI Act formell verabschiedet. Der Rat der Europäischen Union hat dem Gesetz am 21. Mai 2024 endgültig zugestimmt. Damit ist das Gesetz bereits seit Ende April bzw. Anfang Mai 2024 in Kraft.

Die Übergangs- und Umsetzungsfrist sieht eine Staffelung vor, um die Einführung für alle zu erleichtern. Sechs Monate nach Inkrafttreten sind bestimmte KI-Praktiken verboten. Neun Monate später wird ein Verhaltenskodex veröffentlicht. Ein Jahr nach der Verabschiedung des KI-Gesetzes treten die ersten Regeln in Kraft. 36 Monate nach Inkrafttreten gibt es Verpflichtungen für hochriskante KI-Systeme.

9 Regeln für den KI-Einsatz im Überblick

9 Regeln für den KI-Einsatz im Überblick

Schon allein aufgrund des EU AI Act ist es für Unternehmen ein Muss, sich mit eigenen KI-Regeln auseinanderzusetzen oder diese zu entwickeln. Sonst wird es schwierig, Risiken zu vermeiden und Chancen zu nutzen. Im folgenden Abschnitt lernst du neun Regeln kennen, die dir und deinem Unternehmen helfen, KI sicher in den Arbeitsalltag zu integrieren.

1. Lerne die KI kennen

Mach dich mit der Funktionsweise generativer KI vertraut, um zu verstehen, was sie kann und wo ihre Grenzen liegen.

Bilde dich fort: Suche nach Online-Kursen oder Webinaren, die sich mit KI-Technologien beschäftigen. Lerne zum Beispiel mit snipki.de täglich neue Tools und Anwendungen kennen. Diese und andere Weiterbildungsmöglichkeiten geben dir nicht nur einen Überblick, sondern vertiefen auch dein Wissen.

Experimentiere mit KI-Tools: Setze verschiedene KI-Werkzeuge ein und teste ihre Funktionen. So bekommst du ein besseres Gefühl für die Leistung einer KI.

Lese Fallstudien: Schau dir an, wie andere in deinem Bereich KI erfolgreich einsetzen. Diese Fallstudien können dir wertvolle Einsichten und Anregungen für deine eigenen Projekte sein.

2. Prüfe die Inhalte

Nicht alles, was eine KI generiert, ist automatisch richtig oder passend. Nimm dir Zeit, die von KI generierten Inhalte genau zu überprüfen.

Vergleich die KI-Inhalte mit vertrauenswürdigen Quellen: Schau dir an, was die KI ausgibt und vergleiche es mit Informationen, die du aus zuverlässigen Quellen erhältst.

Nutze Fact-Checking-Websites: Wenn die KI Nachrichtenartikel erzeugt, prüfe deren Wahrheitsgehalt. Das kannst du mithilfe sogenannter Fact-Checking-Websites tun.

Diskutiere die Inhalte mit Kollegen: Bringe verschiedene Meinungen und Sichtweisen zusammen, indem du KI-generierte Inhalte in deinem Team besprichst. Verschiedene Perspektiven helfen dabei, die Qualität der Inhalte besser zu beurteilen.

3. Schütze Daten

Dieser Punkt ist unerlässlich, um persönliche und sensible Daten zu schützen. Folgende Schritte helfen dir dabei, Daten sicher zu halten.

Nutze KI-Tools mit starken Datenschutzrichtlinien: Achte darauf, dass die KI-Tools, die du verwendest, den Datenschutzbestimmungen, wie der GDPR, entsprechen.

Anonymisiere persönliche Daten: Bevor du persönliche Daten in KI-Anwendungen eingibst, solltest du sie anonymisieren. Das entfernt alle identifizierbaren Merkmale, die zu einer Person zurückverfolgt werden könnten.

Aktualisiere Software und Tools regelmäßig: Stelle sicher, dass alle von dir verwendeten Systeme und Programme auf dem neuesten Stand sind. Aktualisierungen helfen, Sicherheitslücken zu schließen und die Daten vor unbefugtem Zugriff zu schützen.

4. Sei transparent

Versuche im Unternehmen offen mit dem Thema KI umzugehen. Das stärkt das Vertrauen der Mitarbeiter und es ermöglicht ihnen, KI-Inhalte besser zu verstehen und zu bewerten.

Kennzeichne KI-generierte Inhalte: Wenn du KI-Inhalte veröffentlichst, solltest du diese klar markieren. Dann wissen andere, woher die Informationen kommen.

Informiere Kunden oder Nutzer: Erkläre klar, wie und wo in deinen Produkten oder Dienstleistungen KI zum Einsatz kommt.

Teile Einblicke und Lernprozesse: Teile die Erfahrungen und Erkenntnisse, die du bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz sammelst.

5. Handle ethisch

Der KI-Einsatz sollte ethischen Grundsätzen folgen. Dazu zählen Verantwortung, Integrität, Gerechtigkeit, Respekt und Transparenz.

Vermeide irreführende oder manipulative Inhalte: Setze KI nicht dafür ein, Inhalte zu erstellen, die Menschen täuschen könnten. Stelle sicher, dass die Informationen, die du teilst, der Wahrheit entsprechen.

Fördere Barrierefreiheit und Inklusion: Nutze KI, um Produkte und Dienstleistungen zugänglicher zu machen. Das kann beispielsweise durch Sprachassistenten, barrierefreie Webseiten oder personalisierte Lernhilfen geschehen.

Entwickle ethische Richtlinien: Diese sollten definieren, wie mit KI verantwortungsvoll gearbeitet wird.

6. Stärke Medienkompetenz

Es ist entscheidend, Medien, besonders KI-generierte Inhalte, kritisch hinterfragen zu können.

Biete Schulungen für Mitarbeiter an: Organisiere Trainings, die deinen Mitarbeitern helfen, besser zu verstehen, wie KI funktioniert und wie sie in euren Workflows eingesetzt werden kann. Das hilft ihnen, die von der KI erzeugten Inhalte besser zu nutzen.

Organisiere Workshops für die Öffentlichkeit: Führe Events durch, bei denen du Interessenten zeigst, wie man Medien und KI-Inhalte kritisch hinterfragt.

7. Bekämpfe Vorurteile

Sie führen in KI-Systemen zu unfairen und diskriminierenden Ergebnissen. Deshalb ist es wichtig, aktive Maßnahmen zu ergreifen, um solche Verzerrungen zu erkennen und zu reduzieren.

Überprüfe Trainingsdaten auf Verzerrungen: Sie geben dir regelmäßig die Daten an, die du zum Trainieren deiner KI-Systeme verwendest. Stelle sicher, dass diese Daten vielfältig und frei von Verzerrungen sind, um faire Ergebnisse zu garantieren.

Implementiere Diversitäts- und Inklusionsprinzipien: Integriere Prinzipien der Vielfalt und Inklusion in den Entwicklungsprozess deiner KI. Das hilft, diverse Perspektiven einzubeziehen und Vorurteile von Anfang an zu minimieren.

Nutze Audits durch Dritte: Beauftrage unabhängige Experten damit, deine KI-Systeme regelmäßig zu überprüfen. So kannst du Verzerrungen aufdecken und diese korrigieren.

8. Nutze KI als Werkzeug

KI sollte deine Fähigkeiten ergänzen, nicht sie ersetzen.

Verbessere deine Routineaufgaben: Setze KI ein, um repetitive und zeitaufwändige Aufgaben schneller zu erledigen. Das gibt dir und deinem Team mehr Zeit, sich auf komplexere Herausforderungen zu konzentrieren, die menschliche Einsicht und Entscheidungsfähigkeit erfordern.

Nutze Datenanalyse: Analysiere Daten mit KI und versuche, Muster zu erkennen. Das gibt dir und deinem Team Zeit, sich auf komplexere Herausforderungen zu konzentrieren.

Lass dich von Kunst und Design inspirieren: Verwende KI als Inspirationsquelle in kreativen Prozessen. Lass KI-Ideen und Konzepte vorschlagen, die du dann weiterentwickeln und verfeinern kannst.

9. Bleibe flexibel

Versuche, trotz all der zahlreichen und ständigen Veränderungen anpassungsfähig zu bleiben und kontinuierlich zu lernen.

Bleibe auf dem Laufenden über KI-Entwicklungen: Abonniere Newsletter, besuche Konferenzen oder tausche dich auf LinkedIn mit Experten aus.

Sei offen für Feedback: Lass dir Feedback von deinem Team geben. Sei bereit, Anpassungen vorzunehmen. So verbesserst du die KI-Prozesse und Systeme stetig.

5 Beispiele für gelungene KI-Leitlinien

5 Beispiele für gelungene KI-Leitlinien

Du bist für dein Unternehmen auf der Suche nach Inspiration für den Aufbau oder den Inhalt eurer eigenen Leitlinie? Die folgenden Beispiele zeigen dir, wie diese aussehen können.

Bosch hat einen KI-Kodex entwickelt. Dieses stellt sicher, dass die Mitarbeiter die Kontrollinstanz bei Entscheidungen von KI-Systemen bleiben. Bosch will vertrauenswürdige, sichere, robuste und nachvollziehbare KI-Produkte entwickeln und sich dabei an ethischen Grundsätzen sowie rechtlichen Vorgaben orientieren. Lies dir die Leitlinie durch.

Auch das Regelwerk der Deutschen Telekom thematisiert den verantwortungsvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Die Telekom betont, dass der Mensch in der Verantwortung bleibt und KI menschliche Fähigkeiten erweitern und ergänzen, aber nicht einschränken soll. Darüber hinaus werden klare Verantwortlichkeiten für KI-Systeme und -Funktionen definiert. Wirf einen Blick auf den Leitfaden.

Die „Principles of Trust and Transparency” bilden die Grundlage für den verantwortungsvollen Einsatz von KI bei IBM. Diese Prinzipien betonen die Notwendigkeit von Transparenz, sodass Nutzer nachvollziehen können, wie KI-Entscheidungen getroffen werden. Die Regeln zielen darauf ab, ein ethisches und vertrauenswürdiges Umfeld für die Entwicklung und Anwendung von KI zu schaffen. Die Prinzipien findest du auf der IBM-Website.

Der Fokus der Handreichung der Technischen Universität Dortmund liegt auf dem Umgang mit ChatGPT. Die Leitlinie der TU Dortmund bietet eine erste Orientierung für die Mitarbeiter und Studierenden rund um die KI-Lösung von OpenAI. Gleichzeitig will die Universität das akademische Umfeld auf dem neuesten Stand bringen, was KI und ChatGPT angeht. Auch rechtliche Aspekte im Prüfungswesen werden behandelt. Schau dir die Handreichung im Detail an.

Der Verband Kommunaler Unternehmen e. V. hat eine Reihe von ethischen Leitlinien für den Einsatz von KI formuliert. Die Regeln orientieren sich an den gemeinsamen Werten. Dabei steht laut des Verbands das Gemeinwohl im Vordergrund. Kommunale Unternehmen sollen nicht nur neue Technologien vorantreiben, sondern müssen diese auch verantwortungsvoll einsetzen und sie allen zugänglich machen. Erfahre mehr über die Regeln des Verbands.

7 Tipps für das Aufstellen von KI-Regeln

7 Tipps für das Aufstellen von KI-Regeln

Neben den genannten Regeln für den KI-Einsatz willst du weitere Leitlinien entwickeln? Dann denke daran, dass deine Richtlinien den Einsatz der Technologie definieren und sicherstellen, dass deine Kollegen diese Vorgaben kennen und umsetzen. Folgende Tipps machen dir die Entwicklung der Regeln einfacher:

1. Lege des Einsatzbereich fest

Bestimme, wofür KI-Tools genutzt werden dürfen. Klare Anwendungsfälle verhindern Missbrauch.

2. Schränke die Anwendung auf geschäftliche Nutzung ein

Verwendet KI nur für geschäftliche Zwecke. Die private Nutzung kann Sicherheitsprobleme verursachen.

3. Vermeide die Verwendung personenbezogener Daten

Behandle diese Daten gemäß der DSGVO. Gib keine sensiblen Informationen ein. So vermeidest du Datenschutzverletzungen.

4. Verzichte auf vertrauliche Geschäftsinformationen

Gib keine sensiblen Informationen in KI-Systeme ein. Vertrauliche Daten können sonst kompromittiert werden.

5. Prüfe die Ergebnisse

Überprüfe die KI-Resultate auf Genauigkeit. Stelle sicher, dass die Ergebnisse korrekt sind, bevor sie verwendet werden.

6. Beachte die Nutzungsbedingungen

Halte die Bedingungen der KI-Anbieter ein. Verstöße können rechtliche Konsequenzen haben.

7. Schütze die Rechte Dritter

Respektiere Urheberrechte und das Recht am eigenen Bild. Achte darauf, keine Rechte Dritter zu verletzen.

Fazit: KI-Regeln sind mehr als formale Verpflichtung

Die Einführung von KI-Richtlinien in einem Unternehmen ist mehr als nur eine formale Verpflichtung; es ist eine strategische Entscheidung, die zu Sicherheit, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit beiträgt. Die Einhaltung dieser Regeln stellt sicher, dass KI-Anwendungen nicht nur effizient, sondern auch ethisch und rechtlich einwandfrei sind. Indem du eine Kultur der Transparenz förderst, baust du nicht nur intern Vertrauen auf, sondern stärkst auch das Vertrauensverhältnis zu deinen Kunden und Partnern.

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